Agile & Culture Blog - Best Practices, Tools und Strategien https://jax.de/blog/agile-culture-blog/ Java, Architecture & Software Innovation Fri, 18 Oct 2024 13:17:13 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 Developer Experience (DX): Der Weg zu glücklichen Entwicklern https://jax.de/blog/developer-experience-was-entwicklern-das-leben-erleichtert/ Mon, 16 Jan 2023 13:35:07 +0000 https://jax.de/?p=88240 Immer mehr Firmen rücken die Developer Experience (DX) ins Zentrum ihrer Aufmerksamkeit. Die Hypothese: Je reibungsloser Entwickler:innen ihre Arbeit verrichten können, je zufriedener sie beim Programmieren sind, desto produktiver sind sie auch. Nun gibt es eine Vielzahl von Dingen, die Entwickler:innen glücklich oder eben unglücklich machen können. Einige besonders wichtige Aspekte lassen sich unter dem Schlagwort „Aufgaben und Tools“ zusammenfassen.

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Was sorgt für eine gute Developer Experience? Die folgenden Themen haben für zahlreiche Entwickler:innen einen erheblichen Einfluss auf ihre Zufriedenheit:

1. Entwickler:innen sind Techniker, sie sollten technische Aufgaben haben

Der Alltag vieler Entwickler:innen sieht leider vollkommen anders aus. Sie müssen an Meetings teilnehmen, bei denen Erkenntnisgewinn und Zeitaufwand häufig in keinem akzeptablen Verhältnis stehen. Zudem sind oftmals Reports zu erstellen oder es soll minutiös protokolliert werden, wofür sie ihre Zeit aufwenden – unter Umständen gar in mehreren unterschiedlichen Erfassungssystemen. Hin und wieder werden erfahrene Entwickler:innen auch gebeten, in Einstellungsgesprächen dabei zu sein. All diese Aufgaben mögen einzeln betrachtet sicherlich ihre Berechtigung haben. Unterm Strich bedeuten sie jedoch einen erheblichen Zeitaufwand, der im Umkehrschluss zu Zeitmangel und Drucksituationen bei der Entwicklungsarbeit führt. Solche Tätigkeiten sollten daher nur einen geringen Teil der Arbeitswoche ausmachen, der überwiegende Anteil der Arbeitszeit jedoch für technische Aufgaben zur Verfügung stehen, nicht umgekehrt.

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2. Entwickler:innen möchten nicht ständig mit veralteter Technologie arbeiten

Entwickler:innen gehen auf Konferenzen, tauschen sich aus und sie lesen Magazine. Dort erfahren sie, welche tolle neue Technologien es gibt und woran andere Entwickler:innen arbeiten. Um Frust zu vermeiden, ist es wichtig, allen Entwickler:innen zu ermöglichen, zumindest punktuell auch neue Technologien einzusetzen. Es gibt unterschiedliche Strategien, wie das erreicht werden kann. Bei der Entwicklung von Microservices-Architekturen oder der Aufspaltung von Monolithen ist es beispielsweise möglich, einzelne Services oder Module in neuen Technologien zu implementieren. Unabhängig davon ist es ohnehin wichtig, keine zu großen technischen Schulden aufkommen zu lassen und auch in Wartung befindliche Anwendungssysteme regelmäßig zu modernisieren.

3. Entwickler:innen sollten auch Neues entwickeln, nicht bloß bestehende Systeme warten

Eine noch immer recht verbreitete Unternehmensstrategie besteht darin, neue Systeme von externen Mitarbeitern oder Dienstleistern entwickeln zu lassen, weil diese vermeintlich das nötige Know-how mitbringen. Die Wartung bestehender Systeme geschieht dagegen durch angestellte Entwickler. Das führt früher oder später zu Unzufriedenheit, da es verständlicherweise nur wenig Freude bereitet, immer nur erweitern und reparieren zu dürfen, was andere hinterlassen haben. Der kreative Aspekt der Softwareentwicklung, das Erschaffen neuer Architekturen und Lösungen, geht für diese Entwickler:innen somit fast vollständig verloren. Im Grunde offenbart ein solches Vorgehen bloß, dass in der Vergangenheit versäumt wurde, die eigenen Mitarbeiter fortzubilden. Ein deutlich besserer Ansatz besteht darin, neue Systeme von gemischten Teams entwickeln zu lassen. Idealerweise bestehen diese Teams sogar überwiegend aus eigenen Entwickler:innen, die nur punktuell durch externes Know-how unterstützt werden. Somit sind angestellte Entwickler:innen von Beginn an in die Entwicklung derjenigen Systeme eingebunden, die sie anschließend über längere Zeit warten müssen. Es entsteht zudem ein bestmöglicher Know-how-Transfer.

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4. Entwickler:innen sollten ihre Tools selbst wählen dürfen

Das gilt insbesondere für die IDE. Wenn Tools wie Maven oder Gradle für Builds verwendet werden, ist es letztlich gleichgültig, welche IDE die einzelnen Entwickler:innen einsetzen. Der verbreitete Einwand, dass für gewisse IDEs Lizenzierungskosten anfallen, während andere kostenlos einsetzbar sind, ist zu kurz gedacht. Zum einen sollte es Grund zur Sorge sein, wenn die üblicherweise dreistelligen Lizenzkosten für IDEs vom Arbeitgeber nicht aufgebracht werden können. Noch viel wichtiger aber ist das Argument, dass die Effizienz, mit der Entwickler:innen arbeiten, deutlich höher zu bewerten ist. Berücksichtigt man die Lohnkosten von Entwickler:innen, ergeben sich erhebliche Einsparungen, falls diese mit der von ihnen bevorzugten IDE auch nur fünf bis zehn Prozent schneller arbeiten können als mit einem Konkurrenzprodukt. Es ergibt daher wirtschaftlich wenig Sinn, an eventuellen Lizenzierungskosten zu sparen.

5. Entwickler:innen brauchen schnelle Hardware

Das bedeutet: schnelle Entwicklungsrechner mit ausreichend RAM und schneller Festplatte. Equipment, das bremst, etwa durch langsam laufende Builds oder Tests, ist letztlich deutlich teurer. Doch auch die Performance der Services, die Entwickler:innen täglich nutzen, ist von großer Wichtigkeit. Hierzu zählen etwa Git, Maven oder Docker Repositories, Build-Server, Datenbanken und das Netzwerk. Sind diese langsam oder weisen sie mangelnde Stabilität auf, werden Entwickler:innen unnötig ausgebremst. Erneut gilt: Multipliziert man die Anzahl der Entwickler:innen mit Arbeitstagen und Wartezeiten, können erhebliche Kosten zusammenkommen. Diese sollten eher in die Verbesserung der Infrastruktur investiert werden.

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CUPID ‒ for joyful coding! https://jax.de/blog/keynote-cupid-for-joyful-coding/ Wed, 12 May 2021 06:51:24 +0000 https://jax.de/?p=83475 Some codebases are nicer to work with than others. This is true for applications, services, libraries, frameworks, even programming languages themselves. Is this a purely personal choice or are there universal characteristics of software that can make code a joy to work with?

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In this JAX 2021 keynote, Daniel Terhorst-North, creator of Behaviour-Driven Development, shares his experiences with the famous SOLID principles of Object-Oriented Programming: Single Responsibility, Open-closed, Liskov Substitution, Interface Segregation, Dependency Inversion.

Daniel has been thinking about this for a long time, especially since he poked a stick at the SOLID principles for fun a few years ago and people came after him with pitchforks. Now he has codified his thoughts into his own pithy five-letter acronym, CUPID: Composable, Unix philosophy, Predictable, Idiomatic, Domain-based. Why these characteristics, what do they mean, and why should you care? Can they improve your coding experience or is this just more programmer navel-gazing?

 

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Die Unternehmenskultur transformieren – mit gutem Kaffee? https://jax.de/blog/die-unternehmenskultur-transformieren-mit-gutem-kaffee/ Wed, 18 Nov 2020 10:24:21 +0000 https://jax.de/?p=82183 Agile Transformationen sind komplex. Artur Margonari zeigt in seiner inspirierenden Keynote von der W-JAX 2020, wie man dieser Komplexität mit einfachen Mitteln entgegentreten kann. Wir beginnen mit gutem Kaffee und Musik!

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Wie geht man eine agile Transformation an? Mit oder ohne Framework, Buttom-up- oder Top-Down, Step-by-Step oder im Big-Bang-Verfahren, durch die Zusammenführung von Entwicklung und Betrieb (DevOps) oder über eine ganzheitliche Integration aller Abteilungen inklusive Business und HR? Fragen über Fragen, die im Raum stehen und manchmal die Sicht auf das Wesentliche versperren.

Artur Margonari berichtet in seiner Keynote aus seinem reichen Erfahrungsschatz als Agile Coach, Trainer und Moderator von Unternehmenstransformationen. In seiner Session untersucht er Erfolge, Fallstricke und Fehlschläge, teilt seine prägenden Schlüsselerfahrungen mit uns und verrät originelle Ideen zur Transformation von Teams und Unternehmen. Er zeigt auch, welche Auswirkungen guter Kaffee auf die Kultur einer Organisation haben kann. Wohl bekomm’s!

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Passt Agilität zu introvertierten Menschen? https://jax.de/blog/passt-agilitaet-zu-introvertierten-menschen/ Wed, 09 Oct 2019 11:11:54 +0000 https://jax.de/?p=73105 "Introvertiert und agil? Na klar!" - so heißt die Session von Katrin Rabow auf dem Agile Day der W-JAX 2019. Im Interview hält sie ein Plädoyer für die Schaffung eines Arbeitsumfelds, das allen - ob introvertiert oder extravertiert - gerecht wird.

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Ist Agile nur was für Schwätzer?

Redaktion: In der Agilen Software-Entwicklung ist Kommunikation ein zentraler Bestandteil. Was nun aber, wenn man von der Persönlichkeit her eher nicht wirklich der Mitteilsambedürftigste ist? Oder anders gefragt: Ist Agile nur was für Schwätzer?

Mir ist wichtig, dass alle, die etwas beitragen wollen, den nötigen Raum dazu finden.

 

Katrin Rabow: Ich glaube, ein gutes Team entsteht gerade durch die Mischung der „Schwätzer“ (im positivsten Sinne!) und der ruhigeren Mitglieder. Während die einen schnell viele Ideen in den Raum werfen – und viele auch wieder VERwerfen – lassen die anderen sich Zeit, denken in Ruhe nach und bringen dann oft nochmal ganz andere Aspekte in die Diskussion ein. Mir ist wichtig, dass alle, die etwas beitragen wollen, den nötigen Raum dazu finden und in ihrem eigenen Tempo agieren können.

Redaktion: Du greifst in deiner Session ja ein wichtiges Thema auf, nämlich, wie sich Introvertiertheit und Agilität miteinander vereinen lassen. Ist es aus deiner Sicht schlicht ein Vorurteil, dass Agilität und Introvertiertheit Gegensätze sind? Oder gar: Sind Introvertierte nicht vielleicht sogar die besseren Agilisten?

Katrin Rabow: Die Beschäftigung mit dem Thema begann für mich tatsächlich mit der Frage, wie die klassischen Nerds (große Vorurteilsschublade auf!), die sich vermeintlich mit einer Pizza an einem Rechner im Keller verschanzen, damit umgehen, dass sie nun immer mit ihrem Team zusammensitzen und auch noch kommunizieren sollen. Ich habe aber schnell gemerkt, dass starre Definitionen und der Versuch, Menschen irgendwo einzuordnen, nicht zielführend sind. Am Ende geht es nicht darum, introvertierte und extravertierte Menschen miteinander zu vergleichen oder gar zu entscheiden, wer der bessere Agilist ist. Das Ziel sollte vielmehr sein, ein Arbeitsumfeld zu entwickeln, das allen gerecht wird.

Lesen Sie auch: IT-Forensik: „Software kann Tatort oder Tatmitttel sein”

Redaktion: Wie schafft man es, in einer gemischten Gruppe mit gemischten Persönlichkeiten ein solches Arbeitsumfeld zu erzeugen?

Diese Vielfalt ist auch eine große Herausforderung an die Unternehmen.

 

Katrin Rabow: Leider ist es in der Realität oft schwierig, all das umzusetzen, was ich mir wünschen würde. Und natürlich gibt es auch nicht DIE perfekte Umgebung, sondern immer nur eine mögliche Welt, die einem bestimmten Team gut tut. In meiner Session werden wir gemeinsam so eine Welt entwerfen – in der nächsten Session mit anderen Teilnehmern kann sie schon wieder ganz anders aussehen. Und genau diese Vielfalt ist natürlich auch eine große Herausforderung an die Unternehmen.

Redaktion: Welcher Trend oder welche Praktik im Bereich der Agilität findest du momentan besonders spannend? Hast du da vielleicht einen Tipp, womit man sich einmal etwas genauer beschäftigen könnte?

Katrin Rabow: Leider finde ich jede Woche ein neues spannendes Thema und würde mich gerne mit sehr vielen Ideen viel intensiver beschäftigen. Momentan steht aber vor allem die Beschäftigung mit dem “Domain Storytelling” ganz oben auf meiner Liste.

Redaktion: Was ist die Kernbotschaft deiner Session, die jeder Teilnehmer mit nach Hause nehmen sollte?

Katrin Rabow: Teams leben von ihrer Vielfalt. Wir sollten nicht versuchen, die einzelnen Mitglieder in Schubladen zu stecken, aber Verständnis für unterschiedliche Bedürfnisse entwickeln, damit jeder entsprechend seiner Persönlichkeit zum Teamerfolg beitragen kann.

Redaktion: Vielen Dank für dieses Interview!

 

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Quarkus – das Supersonic Subatomic Java Framework. Wollen Sie zeitgemäße Anwendungen mit Quarkus entwickeln? In unserem brandaktuellen Quarkus-Spickzettel finden Sie alles, was Sie zum Loslegen brauchen.

 

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Das Gehirn – eine Gebrauchsanweisung (nicht nur) für Software-Entwickler https://jax.de/blog/core-java-jvm-languages/das-gehirn-eine-gebrauchsanweisung-nicht-nur-fuer-software-entwickler/ Mon, 13 May 2019 14:45:58 +0000 https://jax.de/?p=68081 Lernen, Probleme lösen und Softwareentwicklung haben eine ganze Reihe von gemeinsamen Eigenschaften. All diese Dinge benötigen eine ordentliche Portion Gehirnschmalz. Wie wir es schaffen, mit gehirngerechten Methoden unser (Entwickler-)Leben einfacher zu machen, verrät uns Jens Bendisposto (Senior Consultant bei INNOQ und Sprecher auf der JAX 2019) im Interview.

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Gebrauchsanweisung für das Gehirn

JAX: Du gibst auf der JAX – eine Konferenz für Software-Entwickler – eine Gebrauchsanweisung für das Gehirn. Eine Provokation! Weshalb brauchen gerade Software-Entwickler eine Gebrauchsanweisung fürs Hirn?

Kreative Ideen kommen selten am Schreibtisch.

Jens Bendisposto: Wie in jedem Beruf sollten wir die Werkzeuge kennen, mit denen wir arbeiten ;-). Nur, weil wir alle unser Hirn täglich benutzen, heißt es noch lange nicht, dass wir das auch effizient machen!

Versuch’ dich mal daran zu erinnern, wo du das letzte Mal einen kreativen Gedanken hattest. Ich vermute, die Antwort ist sowas wie “beim Joggen”, “unter der Dusche”, “im Auto auf dem Weg ins Büro” oder vielleicht sogar “nachts im Traum”. Es ist verhältnismäßig selten der Fall, dass kreative Ideen am Schreibtisch kommen und schon mal gar nicht, wenn wir am Rechner arbeiten.

Dafür gibt es einen Grund: Kreative Ideen entstehen nicht beim bewußten, analytischen Denken. So komisch es klingt: Um ein schwieriges Problem zu lösen, müssen wir es zuerst verstehen und dann loslassen und unserem Gehirn Zeit geben. Wenn wir uns bei unserer Arbeit nicht die Zeit nehmen (oder einfordern), um ein Problem auch mal sacken zu lassen, dann vergeuden wir einiges an Potential.

JAX: Du stellst in deiner JAX-Session gehirngerechte Methoden und Techniken vor, mit deren Hilfe wir uns unseren Entwickleralltag vereinfachen können. Kannst du einmal ein Beispiel geben?

Jens Bendisposto: Ich möchte nicht meinen Vortrag spoilern, aber ich glaube, eine Technik kann ich dir schon mal verraten. Es gibt die Redensart “Wer schreibt, der bleibt”. Und es ist wirklich faszinierend, wie sehr uns das Aufschreiben helfen kann.

Du kannst das sehr einfach ausprobieren. Schreib’ einfach für ein paar Wochen “Morning Pages”. Dazu schreibst du jeden Morgen direkt nach dem Aufwachen noch vor dem Morgenkaffee drei Seiten handschriftlich auf. Denk nicht zu sehr darüber nach, ob das, was du schreibst, gut oder schlecht ist. Lass einfach den Stift gleiten und schreib auf, was dir durch den Kopf geht. Die Morning Pages sind nur für dich, du brauchst nicht zu filtern, was du schreibst. Wenn du das zwei oder drei Wochen lang konsequent machst, wirst du feststellen, dass kreative Ideen auftauchen.

Mittel gegen die Aufschieberitis

JAX: Du sprichst auch das Thema Prokrastination an. Sind Software-Entwickler hier besonders anfällig?

Prokrastination führt dazu, dass wir nicht mehr genug Zeit haben, kreative Lösungen zu finden.

Jens Bendisposto: Ich weiß nicht, ob wir als Softwareentwickler besonders anfällig sind, aber ich bin es auf jeden Fall. Und ich kenne wahnsinnig viele andere, die auch von Aufschieberitis geplagt werden. Prokrastination ist ganz besonders dann ein Problem, wenn der verursachte Zeitdruck dazu führt, dass wir tatsächlich nicht mehr genug Zeit haben, kreative Lösungen für Probleme zu finden.

Ich beobachte das an der Uni: Studierende setzen sich häufig nicht rechtzeitig mit ihren Aufgaben auseinander. Das führt dann zu durchgearbeiteten Nächten kurz vor der Deadline und viel Frustration. Auch die Ergebnisse sind dann oft nicht so toll, weil die Kreativität dabei zu kurz kommt.

JAX: Welche Mittel gibt es dagegen?

Jens Bendisposto: Ultimativ müssen wir uns überwinden, es gibt aber ein paar Techniken, die es leichter machen. Ein Grund für Prokrastination ist das Gefühl der Überforderung mit einer Aufgabe. Wir haben diesen Riesenberg Arbeit vor uns und wissen gar nicht, wie wir den überwinden sollen. Hier kann die Pomodoro-Technik helfen.

Ein Grund für Prokrastination ist das Gefühl der Überforderung mit einer Aufgabe.

Die Technik ist super einfach: Alle Ablenkungen (Mail, Handy, Social Networks) ausstellen und 25 Minuten am Stück konzentriert und ablenkungsfrei an einer Sache arbeiten. Nach ein paar Minuten konzentrierter Arbeit an einem Thema stellt man fest, dass es gar nicht so schlimm ist.

JAX: Du hältst deinen Talk ja im Rahmen des Agile Day. Was hat agile Softwareentwicklung mit dem Thema zu tun?

Jens Bendisposto: Bei agiler Softwareentwicklung geht es meiner Ansicht nach darum, Lernen als Teil des Entwicklungsprozesses zu akzeptieren. Insofern glaube ich, dass es ziemlich nützlich ist, wenn wir uns ein wenig mit effizientem Lernen auseinandersetzen.

JAX: Was ist die Kernbotschaft deiner Session, die jeder mit nach Hause nehmen sollte?

Jens Bendisposto: Gebt Eurem Gehirn auch einmal die Zeit, ein Problem kreativ anzugehen und schreibt mehr auf!

JAX: Vielen Dank für dieses Interview!

Die Fragen stellte Hartmut Schlosser.

Java-Dossier für Software-Architekten 2019


Mit diesem Dossier sind Sie auf alle Neuerungen in der Java-Community vorbereitet. Die Artikel liefern Ihnen Wissenswertes zu Java Microservices, Req4Arcs, Geschichten des DevOps, Angular-Abenteuer und die neuen Valuetypen in Java 12.

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Mit einem Besuch Probleme lösen! https://jax.de/blog/mit-einem-besuch-probleme-loesen/ Mon, 10 Dec 2018 18:00:07 +0000 https://jax.de/?p=66474 Sie und Ihre Kollegen stehen vor Problemen, welche Ihnen schon viel zu lange Kopfzerbrechen bereiten? Sie sollten zur JAX kommen. Wir zeigen Ihnen in 3 Schritten, inklusive Mail-Vorlage, wie Sie Ihren Chef überzeugen und einen Ausflug zur JAX machen!

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Die Probleme liegen schwerer im Magen als ein Algorithmus mit exponentieller Laufzeit? Sie sollten zur JAX kommen! Der Perspektivwechsel löst ihre alten Probleme mit neuen Ideen, Denkansätzen und Technologien. Wir helfen Ihnen hier und jetzt mit einer 3-Schritt-Anleitung, die Ihren Chef überzeugt, warum ein JAX-Besuch Sie und Ihr ganzes Team weiter voranbringt.
 
Die Mail-Vorlage finden Sie unter der Infografik.


Eine Vorlage für die E-Mail an Ihren Chef

Lieber Herr / Frau (…),

Ich möchte Sie gerne um Erlaubnis bitten an der JAX, die vom 6. – 10. Mai in Mainz stattfindet, teilnehmen zu dürfen.

Die JAX vermittelt wertvolles Know-how für moderne Java- und Web-Entwicklung, für Software-Architektur und innovative Infrastruktur. Sie setzt zudem einen besonderen Fokus auf Java Core, Spring, Enterprise-Technologien, Microservices, JavaScript, Continuous Delivery und DevOps.

Die Highlights der JAX sind:

  • 3 Konferenz-Tage
  • 2 Power-Workshop-Tage.
  • 200+ Sessions, Workshops und Keynotes
  • 170+ internationale erfahrene Java-Experten
  • Speaker von IBM, Siemens, RedHat, Oracle, Pivotal uvm.
  • Inhalte der Sessions sind zum Download verfügbar.
  • Best-Practices und Lessons-Learned zu neuen Trends und Tools, die Ideen für die tägliche Arbeit liefern.
  • Möglichkeit die Besten der Branche zu treffen und sich mit ihnen zu vernetzen.

Alle Infos zur Konferenz und zu Frühbucherpreisen finden Sie hier.

 

Wenn ich an der Konferenz teilnehmen darf, würde ich gerne im Nachgang meinem Team eine Zusammenfassung der Konferenz geben und von meinen Erfahrungen berichten.
Viele Grüße

(Ihr Name)


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Hey Chef! Warum ich auf die W-JAX soll? https://jax.de/blog/hey-chef-warum-ich-zur-w-jax-soll/ Tue, 17 Jul 2018 06:00:51 +0000 https://jax.de/?p=64009 Sie sehnen sich nach neuen Ideen und einer Fülle an Tatendrang? Sie sollten zur W-JAX kommen. Dafür muss jedoch Ihr Chef überzeugt werden? Wir helfen Ihnen hier und jetzt mit einer 3-Schritt-Anleitung, damit Ihr Chef Sie zur W-JAX schickt.

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Die W-JAX 2018 mit 180+ Workshops, Sessions und Keynotes steht an, aber Sie haben noch kein Ticket?
Sie sehnen sich nach neuen Ideen und einer Fülle an Tatendrang? Sie sollten zur W-JAX kommen. Dafür muss jedoch Ihr Chef überzeugt werden? Wir helfen Ihnen hier und jetzt mit einer 3-Schritt-Anleitung, damit Ihr Chef Sie zur W-JAX schickt.


Eine Vorlage für die E-Mail an Ihren Chef

Lieber Herr / Frau (…),

Ich möchte Sie gerne um Erlaubnis bitten an der W-JAX, die vom 5. – 9. November in München stattfindet, teilnehmen zu dürfen.

Die W-JAX vermittelt wertvolles Know-how für moderne Java- und Web-Entwicklung, für Software-Architektur und innovative Infrastruktur. Sie setzt zudem einen besonderen Fokus auf Java Core, Spring, Enterprise-Technologien, Microservices, JavaScript, Continuous Delivery und DevOps.

Die Highlights der W-JAX sind:

  • 3 Konferenz-Tage
  • 2 Power-Workshop-Tage.
  • 160+ Sessions, Workshops und Keynotes
  • 120+ internationale erfahrene Java-Experten
  • Speaker von IBM, Siemens, RedHat, codecentric, Innoq, Pivotal uvm.
  • Inhalte der Sessions sind zum Download verfügbar.
  • Best-Practices und Lessons-Learned zu neuen Trends und Tools, die Ideen für die tägliche Arbeit liefern.
  • Möglichkeit die Besten der Branche zu treffen und sich mit ihnen zu vernetzen.

Alle Infos zur Konferenz und zu Frühbucherpreisen finden Sie hier.

 

Wenn ich an der Konferenz teilnehmen darf, würde ich gerne im Nachgang meinem Team eine Zusammenfassung der Konferenz geben und von meinen Erfahrungen berichten.
Viele Grüße

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Überzeugen Sie Ihren Chef – Warum sich die Teilnahme an der JAX für Unternehmen lohnt https://jax.de/blog/convince-your-boss/ Tue, 13 Mar 2018 13:04:16 +0000 https://jax.de/?p=62973 Es kann manchmal schwierig sein, den Chef davon zu überzeugen, dass der Besuch an einer bestimmten Konferenz sinnvoll ist. Wir haben für Sie einige Argumente zusammengetragen, mit denen Sie Ihren Chef umstimmen können.

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Die JAX 2018 mit 200+ Workshops, Sessions und Keynotes steht an, aber Sie haben noch kein Ticket?
Sie würden die JAX vom 23. bis 27. April gerne besuchen und von bekannten Experten lernen und sich mit Gleichgesinnten austauschen, aber Sie müssen vorher beim Vorgesetzten anklopfen?
Dann helfen wir Ihnen in 3 Schritten dabei, Ihren Chef von einem Besuch der JAX zu überzeugen.


Eine Vorlage für die E-Mail an Ihren Chef

Lieber Herr / Frau (…),

Ich möchte Sie gerne um Erlaubnis bitten an der JAX, die vom 23. – 27. April in Mainz stattfindet, teilnehmen zu dürfen.

Die JAX vermittelt wertvolles Know-how für moderne Java- und Web-Entwicklung, für Software-Architektur und innovative Infrastruktur. Sie setzt zudem einen besonderes Fokus auf Java Core- und Enterprise-Technologien, Microservices, dem Spring-Ökosystem, JavaScript, Continuous Delivery und DevOps.
Die Highlights der JAX sind:

  • Die JAX besteht aus 5 vollgepackten Konferenztagen, verteilt auf 3 Hauptkonferenz-Tage und 2 Power-Workshop-Tage.
  • Es gibt über 200 Sessions, Workshops und Keynotes rund um Java zu besuchen.
  • Mehr als 170 internationale erfahrene Java-Experten sprechen auf der JAX.
  • Materialien und Aufzeichnungen der meisten Sessions sind im Nachgang zum Download verfügbar.
  • Viele Erste-Hand-Infos zu neuen Trends und Tools, sowie Best-Practices, die Ideen für die tägliche Arbeit liefern.
  • JAX liefert Möglichkeiten die Besten der Branche zu treffen und sich mit ihnen zu vernetzen.

Alle Infos zur Konferenz und zu Frühbucherpreisen finden Sie hier.

 

Wenn ich an der Konferenz teilnehmen darf, würde ich gerne im Nachgang meinem Team eine Zusammenfassung der Konferenz geben und von meinen Erfahrungen berichten.
Viele Grüße

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Die Bedeutung von Codereviews – Fünf Thesen zu Scrum https://jax.de/blog/software-architecture-design/oliver-kraeft-fuenf-thesen-zu-scrum/ Thu, 25 Jan 2018 14:42:38 +0000 https://jax.de/?p=61749 Oliver Kraeft erläutert in seinem Interview anhand der "Fünf Thesen zu Scrum" von Bernhard Löwenstein die Wichtigkeit von Codereviews, um eine hohe Codequalität zu sichern.

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THESE 1

Bernhard Löwenstein: Die meisten Unternehmen machen nicht Scrum, sondern verwenden lediglich einen Scrum-ähnlichen Prozess. So werden beispielsweise immer wieder die Daily Stand-ups oder die Retrospektiven nicht gemacht. Dadurch geht aber manch großer Vorteil verloren, dessen sich die Unternehmen aber gar nicht bewusst sind.

Oliver Kraeft: Da stimme ich zu. Oft habe ich die Variante erlebt, dass nur das Daily Scrum stattfindet oder einzelne Teile des Scrum-Prozesses nicht vorkommen. Bei der Scrum-Master-Zertifizierung lernt man, dass man zwar etwas aus dem Prozess weglassen kann, es dann aber kein Scrum mehr ist. Aber auch die Variante, dass zwar Scrum verwendet wird, es aber nicht so genannt wird, habe ich kennengelernt.

Den Scrum-Prozess zu verwenden, ist eine große Umstellung für das Team. Die eigenen Tätigkeiten sind für alle sichtbar und sie ändern sich mitunter gegenüber dem klassischen Vorgehen. Das ist nicht jedermanns Sache.

Durch die Retrospektive verbessert sich der Prozess mit jedem Sprint.                                                                                                                                                                                    .

 

THESE 2

Bernhard LöwensteinBei den früher klassischen Vorgehensmodellen gab es immer einen großen Aufschrei der Entwickler, wenn Codeteile im Nachhinein geändert werden mussten. Bei Scrum sind in den meisten Projekten die zwischendurch durchgeführten Codeadaptierungen noch wesentlich umfangreicher, allerdings wird dies nicht bewusst wahrgenommen. Um es mit einer Metapher auszudrücken: Am Ende steht zwar ein fertiges Haus, aber auf dem Weg dahin hat man oft in Summe auch ein ganzes Haus wieder eingerissen.

Oliver Kraeft: Ich denke, die Softwareentwicklung hat sich im Laufe der Jahre stark verändert, beispielsweise durch Bücher wie „Design Patterns“, „Clean Code“ oder „Refactoring“ und auch durch die testgetriebene Softwareentwicklung. Dadurch hat sich der Fokus in Richtung bessere Codequalität bzw. laufende Codeverbesserung bewegt. Heute ist Refactoring Stand der Dinge, zumindest wenn es eine gute Testabdeckung gibt. Die gängigen IDEs unterstützen einen dabei. Durch das iterative Vorgehen kommt es zwangsläufig dazu, dass schon vorhandener Code verändert werden muss und deswegen Wert auf die Wart- und Veränderbarkeit gelegt wird.

 

 

Der Agile & Culture Track auf der W-JAX 2018

 

THESE 3

Bernhard LöwensteinEs wird bei Scrum vorab kaum mehr etwas spezifiziert, sondern die Produktivität wird vorrangig daran gemessen, wie schnell die Entwickler loslegen und etwas Herzeigbares liefern. Das endet oftmals in Code, der deutlich eleganter geschrieben hätte werden können, oder in Architekturen, die sich später als suboptimal herausstellen.

Oliver Kraeft: Das kann zwar passieren, hat meiner Meinung aber nichts mit Scrum zu tun. Wenn es in einem Scrum-Prozess passiert, würde es auch ohne Scrum passieren. Man kann durchaus mehrere Sprints für Architekturüberlegungen und Prototypen verwenden. Um zu erreichen, dass die Codequalität hoch genug ist, benötigt man Codereviews, das sollte zur Definition of Done gehören. Es sei denn, alle Entwickler sind so brillant, dass das nicht nötig ist. Das ist aber meist nicht der Fall. Ich halte Codereviews jedenfalls für sehr wichtig.

Bei der Scrum-Master-Zertifizierung lernt man, dass man zwar etwas aus dem Prozess weglassen kann, es dann aber kein Scrum mehr ist.

 

THESE 4

Bernhard LöwensteinEntwickler lieben Scrum vor allem deshalb, da die lästige Arbeit des Dokumentierens auf ein Minimum reduziert wird und das Programmieren im Vordergrund steht. Das erzeugt den Eindruck, dass man stets produktiv ist, auch wenn dies gesamtheitlich betrachtet nicht so der Fall ist.

Oliver Kraeft: Dieser These stimme ich nicht zu. Ob das Dokumentieren Teil der Arbeiten eines Softwareentwicklers ist, hat nichts mit Scrum zu tun. Die Dokumentation muss gewünscht sein, und dann ist sie ein Teil des Sprint Backlogs. Dokumentation muss ebenfalls Bestandteil der Definition of Done sein. In meinem aktuellen Projekt erfolgt ein Teil der Dokumentation durch die Tests, wodurch diese automatisch immer aktuell ist.

 

THESE 5

Bernhard LöwensteinWer Scrum mit den früher klassischen Vorgehensmodellen vergleicht, macht oft den Fehler, dass er Scrum inklusive der heute bereitstehenden Werkzeuge und Techniken mit dem früher klassischen Prozess exklusive dieser Werkzeuge und Techniken vergleicht (da es diese eben damals noch nicht gab). Klarerweise scheint Scrum dann den „alten“ Vorgehensmodellen deutlich überlegen zu sein.

Oliver Kraeft: Aus meiner Sicht ist Scrum den klassischen Vorgehensmodellen aus drei Gründen überlegen:

  • Scrum beachtet eine der wichtigen Eigenschaften der Softwareentwicklung, nämlich dass sie ein iterativer (sich in kleinen Schritten wiederholender) Prozess ist.
  • In regelmäßigen Abständen erhält der Kunde eine lauffähige Software, sodass Fehlentwicklungen schnell erkannt werden.
  • Durch die Retrospektive verbessert sich der Prozess mit jedem Sprint.

 

 

 

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]]> Warum möchten Sie agil werden? – Fünf Thesen zu Scrum https://jax.de/blog/software-architecture-design/warum-moechten-sie-agil-werden-fuenf-thesen-zu-scrum/ Mon, 18 Dec 2017 15:20:48 +0000 https://jax.de/?p=61703 Entweder Scrum oder gar nichts! In diesem Interview erklärt Thomas Much, warum die Verwendung eines Scrum-ähnlichen Prozesses kontraproduktiv ist.

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THESE 1

Bernhard Löwenstein: Die meisten Unternehmen machen nicht Scrum, sondern verwenden lediglich einen Scrum-ähnlichen Prozess. So werden beispielsweise immer wieder die Daily Stand-ups oder die Retrospektiven nicht gemacht. Dadurch geht aber manch großer Vorteil verloren, dessen sich die Unternehmen aber gar nicht bewusst sind.

Thomas Much: Es geht nicht nur mancher Vorteil verloren, sondern es entsteht auch häufig Frust, weil die Beteiligten merken, dass das Vorgehen nicht stimmig ist. Häufig fühlt sich Scrum dann „kaputt“ an und Agilität wird künftig abgelehnt. Es ist ein nicht zu unterschätzender Aufwand, vernünftige Daily Stand-ups und hilfreiche Retrospektiven durchzuführen. Denn offene Kommunikation, stolz sein auf Stärken und das Lernen aus Fehlern müssen viele Teams – und deren Leiter – oft erst noch lernen! Ein Unternehmen sollte sich daher immer zuerst die Frage stellen, warum es agil werden bzw. Scrum machen will. Möchte man die Teams befähigen, autonomer zu handeln, um dadurch mehr Flexibilität zu erreichen? Dann kann man die Mühe des Lernens auf sich nehmen, was letztendlich das ganze Unternehmen verändern wird. Oder möchte man sich nur möglichst schnell „agil“ auf die Fahnen schreiben können und verpackt daher den bisherigen (starren oder nicht vorhandenen) Prozess in einem Buzzword? Das ist in aller Regel kontraproduktiv.

 

 

THESE 2

Bernhard LöwensteinBei den früher klassischen Vorgehensmodellen gab es immer einen großen Aufschrei der Entwickler, wenn Codeteile im Nachhinein geändert werden mussten. Bei Scrum sind in den meisten Projekten die zwischendurch durchgeführten Codeadaptierungen noch wesentlich umfangreicher, allerdings wird dies nicht bewusst wahrgenommen. Um es mit einer Metapher auszudrücken: Am Ende steht zwar ein fertiges Haus, aber auf dem Weg dahin hat man oft in Summe auch ein ganzes Haus wieder eingerissen.

Thomas MuchIn der Tat, weil Refactoring fester Bestandteil agiler Softwareentwicklung ist. Es ist durchaus üblich, 20 Prozent der Entwicklungszeit für Refactorings zu verwenden. Dabei kann es passieren, dass letztendlich der gesamte Code umgeschrieben wird, manche Codestellen sogar mehrfach. Wenn neue Anforderungen entstehen oder das Team neue Erkenntnisse gewinnt, sollte der betroffene Code zeitnah umgebaut werden. Wenn man das auf irgendwann später verschiebt, passiert das nie und der Code verrottet. Oder man hat mühsam ein komplettes Hochhaus gebaut, merkt nun aber, dass man nur ein Reihenhaus benötigt. Einen solchen Umbau nach Projektende durchzuführen, ist unglaublich aufwendig und stößt zurecht auf Widerstand. Dann doch lieber in kleinen Schritten während der Entwicklung.

Die Refactorings werden sehr wohl bewusst wahrgenommen, weil nicht nur der Code geändert, sondern auch die betroffenen Tests angepasst werden müssen. Ein agiles Team begreift die regelmäßigen Änderungen aber als Chance, die Codebasis wartbar und möglichst klein zu halten.

Die besten Werkzeuge für Scrum sind ein möglichst großes Whiteboard, Post-its und Stifte.

 

Der Agile & Culture Track auf der JAX 2019

THESE 3

Bernhard LöwensteinEs wird bei Scrum vorab kaum mehr etwas spezifiziert, sondern die Produktivität wird vorrangig daran gemessen, wie schnell die Entwickler loslegen und etwas Herzeigbares liefern. Das endet oftmals in Code, der deutlich eleganter geschrieben hätte werden können, oder in Architekturen, die sich später als suboptimal herausstellen.

Thomas Much: Das beschreibt weder Scrum noch irgendein agiles Vorgehen, sondern ungeplantes Programmieren auf Zuruf. Das mag unglaublich agil klingen, endet aber oft im Chaos. Leider ist das noch zu oft die Projektrealität. Agilität beschreibt dagegen ein sehr planvolles Vorgehen – nur, dass nicht mehr alles im Vorfeld durchplant wird. Je näher die Umsetzung einer Aufgabe rückt, desto genauer wird sie geplant. Weiter entfernte Aufgaben werden nur grob geplant. Wenn sich Anforderungen ändern oder neu ergeben, wird neu priorisiert und geplant. Und erst nach der Detailplanung einer Aufgabe wird mit deren Umsetzung begonnen.

Damit das funktioniert, brauchen wir bei agilem Vorgehen mehr denn je ein klares, sinnvolles Ziel, da der Weg dahin noch nicht exakt beschrieben ist. Ein Hilfsmittel zur Visualisierung des Ziels und der Reise dorthin kann beispielsweise User Story Mapping sein. Und egal, wie gut wir planen – agil oder nicht agil – Code und Architektur werden sich im Laufe der Zeit immer als suboptimal herausstellen. Agilität akzeptiert dies als inhärentes Problem der Softwareentwicklung und plant solche notwendigen Änderungen regelmäßig ein (siehe These 2).

Bei agilem Vorgehen brauchen wir mehr denn je ein klares, sinnvolles Ziel, da der Weg dahin noch nicht exakt beschrieben ist.

 

THESE 4

Bernhard LöwensteinEntwickler lieben Scrum vor allem deshalb, da die lästige Arbeit des Dokumentierens auf ein Minimum reduziert wird und das Programmieren im Vordergrund steht. Das erzeugt den Eindruck, dass man stets produktiv ist, auch wenn dies gesamtheitlich betrachtet nicht so der Fall ist.

Thomas Much: Wenn durch das Weglassen überflüssiger Dokumentation die Gesamtproduktivität sinkt, ist irgendetwas anderes im agilen Vorgehen nicht in Ordnung, beispielsweise die Planung (siehe These 3). Denn solange das Team das sinnvolle Minimum an Dokumentation schreibt, ist dagegen nichts einzuwenden. Scrum bzw. Agilität darf nur kein Freibrief dafür sein, dass man gar keine Dokumentation mehr erstellt.

Sinnvolle Dokumentation ist beispielsweise ein Überblick über die fachlichen und technischen Zusammenhänge oder die Pflege des Betriebshandbuchs. Das kann ein Standardtask am Ende jeder Story als Teil der Definition of Done sein. Die übrige Dokumentation inklusive der meisten Codekommentare lässt sich durch eleganten Code ersetzen: ordentlich benannte Variablen, Methoden und Klassen sowie verständliche Unit-Tests. Solche Art von Dokumentation ist für ein gut funktionierendes, crossfunktionales agiles Team essenziell. Wer darauf verzichten möchte, nimmt Scrum vermutlich nur als Vorwand, um alleine vor sich hin hacken zu können.

Ein agiles Team begreift die regelmäßigen Änderungen aber als Chance, die Codebasis wartbar und möglichst klein zu halten.

 

THESE 5

Bernhard LöwensteinWer Scrum mit den früher klassischen Vorgehensmodellen vergleicht, macht oft den Fehler, dass er Scrum inklusive der heute bereitstehenden Werkzeuge und Techniken mit dem früher klassischen Prozess exklusive dieser Werkzeuge und Techniken vergleicht (da es diese eben damals noch nicht gab). Klarerweise scheint Scrum dann den „alten“ Vorgehensmodellen deutlich überlegen zu sein.

Thomas Much: Die besten Werkzeuge für Scrum sind ein möglichst großes Whiteboard, Post-its und Stifte. Die gab es auch früher schon. Und eigentlich sind die Techniken für die klassischen Prozessmodelle viel ausgefeilter als die von Scrum, auch weil sie über einen viel längeren Zeitraum entstanden sind und eingesetzt wurden. Und dennoch haben sich die klassischen Techniken für viele Projekte als ungeeignet erwiesen. Scrum bzw. agiles Vorgehen ist dann besser geeignet, wenn die Detailanforderungen sich erst im Projektverlauf klären oder ändern, weil Scrum das Risiko von Änderungen akzeptiert und ein Vorgehen dafür beschreibt, wie damit geordnet umgegangen wird.

Projekte, deren Anforderungen im Vorfeld exakt feststehen (müssen), sind mit einem anderen klassischen Vorgehensmodell vermutlich besser beraten. Aber die vielen Projekte, bei denen das Management die Augen davor verschließt, dass die Anforderungen beim Projektstart eben nicht exakt feststehen – für die ist ein agiles Vorgehen tatsächlich „überlegen“, weil das klassische Vorgehen in diesem Fall schlicht ungeeignet ist.

 

 

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