Architektur neu denken!
Eines der kontroversesten Wörter in der heutigen Technologiekultur ist „Architekt“. Was bedeutet Architektur wirklich? Diese Frage sorgt immer wieder für hitzige Diskussionen und Missverständnisse. In ihrer Keynote auf der W-JAX in München wirft die renommierte Expertin Diana Montalion einen frischen Blick auf das Thema. Sie verdeutlicht, dass Architektur weit mehr ist als die Implementierung von Tools wie Kubernetes. Stattdessen geht es um das Entwerfen von Beziehungen zwischen Systemkomponenten und die Fähigkeit, diese Muster flexibel an wechselnde Bedingungen anzupassen. Dies erfordert fundierte mentale Modelle und kollaboratives Arbeiten, um diese weiterzuentwickeln.
Diana Montalion, Autorin des O’Reilly-Buchs Learning Systems Thinking: Essential Nonlinear Skills & Practices for Software Professionals, blickt auf über 18 Jahre Erfahrung in der Software-Entwicklung und -Architektur zurück. Sie hat unter anderem für Organisationen wie Stanford, die Gates Foundation und The Economist gearbeitet und war Principal Systems Architect für die Wikimedia Foundation.
In ihrer Keynote betont Diana, dass moderne Architektur eine soziotechnische Disziplin ist – eine Mischung aus sozialen und technischen Fähigkeiten. Sie beschreibt, wie gutes Architektendenken effektives Systemdenken strukturiert und erklärt die fünf wesentlichen Qualitäten, die einen guten Architekten von einem großartigen unterscheiden.
Die wichtigsten Take-aways
- Architekturdenken: Systeme sollten nicht isoliert betrachtet werden. Es ist entscheidend, das gesamte Ökosystem zu berücksichtigen und zu verstehen, wie verschiedene Komponenten zusammenarbeiten, um echte Effizienz und Effektivität zu erreichen.
- Silos aufbrechen: Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit ist notwendig, um die Integration verschiedener Technologien und Teams zu verbessern. Teams müssen effektiv kommunizieren und kooperieren können.
- Kultureller Wandel: Ein grundlegender Kulturwandel in Unternehmen ist erforderlich, um moderne Architekturen erfolgreich zu implementieren. Vertrauen und Autonomie der Teams sowie die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, sind hierbei essenziell.
- Einsatz geeigneter Werkzeuge: Technologien wie Kubernetes können hilfreich sein, dürfen jedoch nicht das zentrale Element des Architekturdenkens werden. Sinnvolle und ganzheitliche Designansätze, die weit über spezifische Tools hinausgehen, sind entscheidend.